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Deutscher Alpenverein, Sektion Dortmund e.V.

Klettern, Biken, Ferienspaß

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Klettern, Biken, Ferienspaß

Ruhrgebietler verbringen „erholsame“ Tage in Süd-Frankreich

Wieder einmal war es soweit, der Sommer war da. Endlich genug Zeit, die Dinge zu tun, zu denen man sonst nicht kommt. Gemeint ist jetzt nicht die eigentlich dringend notwendige Grundreinigung der Wohnung oder die Reparatur der defekten Heizungsanlage. Nein! Gemeint sind die schönen Dinge wie Bewegung an der frischen Luft und in der Natur. Dies dachten sich auch zahlreiche Mitglieder des DAV, JDAV und der Naturfreunde Dortmund. Sie alle trafen sich auf dem Campingplatz „Freissinnieres“ bei Briancon in den französischen Alpen.

 Für die meisten war es nicht der erste Urlaub in der Region, was aber keines Falls bedeutete, dass schon alles gesehen bzw. beklettert wurde. Denn das war es, worum es hauptsächlich gehen sollte. Im Mittelpunkt des Urlaubes stand das Klettern im alpinen Raum an verschiedenen Felsarten und außerdem ausgedehnte Wanderungen. Für einige wurde das Radfahren ebenfalls ein Teil der „Erholung“. So z.B. für Heinz Richter, der mit einem guten Freund die Strecke von Dortmund aus nach Freissinnieres mit dem Rad und 18 Kilo Gepäck zurücklegte. Wir hielten uns in Klettergebieten wie „La Roche Baron – la sieste au soleil“, dem neu fertiggestellten „Casse de Prelles – jardin de rockailles“ bei Prelles, „Secteur Albatros“ kurz hinter der Grenze in Italien, „La Grande Falaise“ oberhalb unseres Campingplatzes und „Fournel – face sud“ bei l´Argontiere la Bessée auf und genossen dabei das zumeist schön sonnige Wetter. Tobias machte seine ersten Klettererfahrungen im alpinen Raum, Jakob und Heiko übten sich erstmals im Vorstieg, Heinz Puppendahl und Steffi festigten ihre Kletterpartnerschaft durch zahlreiche Touren mit Mehrseilllängen und Markus sammelte erste Erfahrung in Sachen Vorstieg und ins-Seil-fallen, was seinen Vater Anton sichtlich amüsierte. Weiterhin waren Silvana, Ruth, Ruth Schäfer, Iris, Andreas, Jens und Brigitta mit Leon und Schwesterchen dabei. Da der Urlaub nicht als feste Gruppe angetreten wurde, sondern eher privaten Ursprung hatte, reiste ein Teil schon frühzeitig in die Schweiz, um nicht länger Opfer des regnerischen Wetters zu bleiben und um weitere Klettererfolge zu erzielen. Der Rest legte während dessen einen eher ruhigeren Tag mit einer Wanderung auf den Tete de la Drage ein. Die Abende wurden bei der ein oder anderen Flasche Wein und weiteren Leckereien durch interessante Unterhaltungen und Diskussionen über beispielsweise den Mond und seine Erscheinungsformen sehr lustig (nähere Erläuterungen an dieser Stelle möchte ich mir ersparen, da dies den Rahmen sprengen würde). Nach weiteren erfolgreichen Kletterabenden und zahlreichen Übungsstunden auf der Slack-Line, vor allem von Jakob, verabschiedete sich leider schon der nächste Teil der Gruppe und machte sich auf den Heimweg. Kurzweilig meldete sich dann auch das schlechte Wetter zurück. Allerdings zu unserer Verwunderung, denn der Wetterbericht hatte uns des Öfteren schon auf die falsche Fährte gelockt. Dies bot uns dann die Möglichkeit, das „Fort Dauphine“ und die Stadt Embrun und dessen äußerst sehenswerte Ausstellung im „Centre d´Information“ über die Region zu besichtigen.

High-Light für die vor Ort gebliebenen wurde dann jedoch die Besteigung des „Mont Écrins“. Steffi erklomm den 4000er alleine. Tobias, Markus und Anton einen Tag darauf in einer Dreierseilschaft. Man kann sagen, dass diese zwei Tage wohl am meisten Eindrücke hinterlassen haben, ob es der riesige Gletscher an sich, der Rettungseinsatz des Hubschraubers, die wackelige Leiter an der steilen Gletscherkante, das Erreichen von körperlichen Leistungsgrenzen oder der geniale Ausblick über die kompletten Alpen und seine Gipfel war. Alles war neu und unheimlich beeindruckend. Die Er
holungspause blieb jedoch aus. Das Wetter und die übrig gebliebene Urlaubszeit musste sinnvoll genutzt werden. Weitere Kletterausflüge folgten. Um weitere Abwechslung ins Spiel zu bringen, wurden dann am vorletzten Tag die Kletterschuhe noch einmal gegen Radschuhe eingewechselt. Von Briancon aus ging es mit dem Lift nach „le Prorell“ hinauf, und von dort aus nur noch bergab. Um genau zu sein 14 Kilometer Downhill. Für Tobias war dies absolutes Neuland, schien ihm aber riesen Spaß zu machen. Dies könnte man zumindest vermuten, da er das breite Grinsen kaum vom Gesicht wieder herunter bekam. Für Markus als Amateurmountainbiker war es lediglich eine Fahrtechnik-Trainingseinheit und für Anton ein Exkurs in das Aufgabenfeld eines Zweiradmechanikers. Am letzten Tag wurde dann noch einmal ein Boulderfelsen mit dem Rad angefahren, bevor es dann auch für die letzten Urlauber mit Zwischenstopp in Freiburg zurück in die Heimat ging.

Abschließend ist festzuhalten, dass auch nach diesem teilweise vierten Aufenthalt in Briancon und Umgebung noch lange nicht alles erkletter, erwandert, beradelt oder besichtigt wurde. Eine wunderschöne und vielseitige Bergregion, die mit Sicherheit noch vieles mehr zu bieten hat und die sich lohnt, bereist zu werden.