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Deutscher Alpenverein, Sektion Dortmund e.V.

Der höchste Berg Ghanas und Wasserfälle mit Fledermaus-Chor…

Nach der Halbzeit meines Freiwilligendienstes in Ghana habe ich mich im März aufgemacht um die südlichen Regionen Ghanas zu erkunden, vom Westen über die Hauptstadt Accra, wo ich Begleitung von einem Freund, Felix bekomme, die östliche Küste bis zur togolesischen Grenze hin zu den Wli Falls und dem Berg Adzafato. Ich möchte euch der Kürze halber vom zweiten Teil der Reise erzählen, durch die Volta Region östlich von Accra und dem Volta-Stausee und -fluss.

Nach den ersten zwei Wochen an Stränden und im Regenwald und einem Kampf mit dem System aus Kleinbussen, den Trotros in Accra, hole ich erst einmal zu spät Felix vom Flughafen ab, woraufhin wir versuchen, die Taxifahrer, die sich bis dahin an ihn geheftet haben abzuschütteln und in den nächsten Tagen die zugegebenermaßen etwas erschlagenden Hauptstadt Ghanas zu erkunden, eine der größten Städte des afrikanischen Kontinents.

Es geht nach Osten, bis an die togolesische Grenze an Stränden und savannenähnlicher Landschaft sowie Fischerdörfern jeglicher Größe vorbei, ein entspannter Kontrast zu Accra und dann nördlich tiefer in die Volta Region.

Durch deren Hauptstadt Ho und von dort über Mario Kart ähnliche Sandstraßen voller Löcher und Huckel nach Wli, einem Dorf, das zwischen grünen Hügeln liegt und die Dämmerung den Himmel blau mit dem Sonnenuntergang um die Wette leuchten lässt. Am Morgen geht es dort auf zu den Wasserfällen, einen Guide zu nehmen ist fast überall obligatorisch, aber Francis ist außerordentlich freundlich und hat sichtbar Spaß an seinem Job.

Nachdem er zwischendurch im Busch verschwindet taucht er mit Bananen wieder auf, die er lachend mit uns teilt. Das Gebiet wirkt wunderschön unberührt, voller Leben und ausnahmsweise ganz und gar nicht voller Plastikmüll. Nach gut zwei Stunden erreichen wir die Basis des zweiten Wasserfalls und frühstücken, Francis erzählt uns von den Menschen die oberhalb der Wasserfälle leben. Diese selber sind ca. 80m hoch, er ist wohl erst am Morgen heruntergestiegen, weil er dort bei seiner Familie zum Abendessen war.

Allein die Luft am Wasser lässt uns bald fast frieren, bei den wohlgemerkten mindestens 30° Tagestemperatur. Nach dem Rückweg schwimmen wir, mit dem Schall von Fledermausrufen die in Massen an den Felswänden hängen, an der Basis des unteren Wasserfalls und brechen wieder zur Lodge auf, wo es ausnahmsweise guten, und keinen Nescafé gibt.

Am nächsten Tag geht es weiter zum nahe gelegenen Berg Adzafato, den höchsten Hügel Ghanas mit 885m, von dem aus man nach einer Stunde Aufstieg wunderbar die viel höheren Hügel Togos in unmittelbarer Entfernung betrachten kann.

Außerdem gibt es einen guten Ausblick über das Tal. Zu unserem Unmut ist der Hügel mit bunten Plastikverpackungen übersät ist und Felix‘ Versuch diese wenigstens mit herunter zu nehmen endet darin, dass der für uns abgestellte Guide die ganze Tüte nicht ganz außer

Sichtweite in die Büsche versenkt, womit das Problem für ihn geklärt ist. Im örtlichen Guesthouse werden wir mit Essen versorgt und am nächsten Morgen mit Motorrädern – es gibt Orte, wo keine Autos mehr fahren – zur nächsten Station unserer Reise gebracht. Mit der Fähre geht es nach ein paar Tagen am Fluss, der in dieser Region bekannt für die Volta-Shrimps ist, Richtung Flussmündung zu unserem Ausgangspunkt, wobei das Fahren mit der Fähre in Ghana hinsichtlich der Dauer und Bequemlichkeit der Bänke definitiv zu überdenken ist.

Jedenfalls verlasse ich schon bald nach einigem Nervenkitzel aufgrund des zähflüssigen Verkehrs in Accra wieder allein den Flughafen und mache mich auf zum Institut, wo mich die etwas abwechslungsreicheren letzten Monate des Freiwilligendienstes erwarten.

Bis dann mit vielen sonnigen Grüßen aus Ghana, Paula

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