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Deutscher Alpenverein, Sektion Dortmund e.V.

Schneesport-Reise zur Dresdner Hütte vom 14. bis 21. April 2019

Auf was hatte ich mich da eingelassen?

Ja, ich mag die Berge sehr. Aber mit dem Skifahren stehe ich zugegebenermaßen auf dem Kriegsfuß. Der Rest der Familie nicht, deswegen hab ich mich darauf eingelassen, stimmt. Und wegen der netten Menschen, die mich gefragt haben, ob das nicht was für uns wäre. Auch die netten Begegnungen im Alpenverein waren ein Grund für unsere recht spontane Entscheidung, als ich die Nachricht erhielt, dass doch noch ein Zimmer frei sei. Und unser Familienhund Oskar (auch ein Schneefan) durfte mit auf die Dresdner Hütte – was gab es da noch zu überlegen? Und ich hatte das Versprechen meines Mannes, dass dies der letzte Versuch auf Skiern sei, den ich wagen müsse. Und schließlich hatte ich ja noch Oskar an meiner Seite. Mit ihm würde ich die Nachmittage einfach im Schnee wandern gehen, wenn alle Stricke reißen. Also – Leichtsteigeisen nicht vergessen. Und die Gewissheit behalten, mit diesem Urlaub mit dem Skifahren abschließen zu dürfen!

Tja, dann saßen wir nachts im Auto und fuhren gen Stubaier Gletscher. Mit jeder Menge Gepäck im Auto. Und Hund. Mein Mann und unser Sohn konnten es kaum erwarten, wieder auf Skiern zu stehen…

Zur verabredeten Zeit standen wir an der Talstation Gamsgarten und luden Koffer, Skier, Rucksäcke und Hund aus. Sollte das alles mit auf den Gletscher? Tat es gut zu sehen, dass der Gepäckberg mit jeder Familie wuchs, die ankam.

Alpenverein bedeutet Gemeinschaft, das war sofort zu erkennen. Die „alten Hasen“ der Schneesportreise begrüßten sich herzlich, wussten wo es lang ging und gemeinsam schafften wir das Gepäck in die Gondeln, oben an der Mittelstation ins Schneemobil und schon waren wir an der Dresdner Hütte angekommen. Die Zimmer wurden bezogen, Skier wurden ausgeliehen, der Hund tobte im Schnee. Es fing an zu schneien…

Am ersten Abend fanden wir uns zum Abendessen in einer der gemütlichen Stuben zusammen. Alt bekannte Familien, Alleinreisende und „Neulinge“ wie wir. Unsere Skilehrerinnen Miriam und Meike und unser Skilehrer Tim stellten sich und das Wochenprogramm für die Jugendlichen, für Anfänger/innen und für Fortgeschrittene vor. Der erste Skitag wurde geplant. Die Tourengeher verabredeten sich, andere wollten den frischen Neuschnee zum Tiefschneefahren nutzen. Die Euphorie steckte irgendwie an, ich konnte es nicht leugnen!

Für die Jugendlichen stand von Montag bis Freitag vormittags Skiunterricht mit Miriam an. Gut, dann war unser dreizehnjähriger „Heißsporn“ schon mal halbtags prima beschäftigt. Anfänger (Tim) und Fortgeschrittene (Meike) bekamen von Montag bis Mittwoch vormittags Unterricht. Auch ein Vormittag Tiefschneekurs oder Carvingkurs war möglich. Samstag wurde ein Slalomrennen für alle veranstaltet.

Ich entschied mich für die Anfängergruppe, schließlich habe ich nur alle paar Jahre mal auf Ski gestanden. Mein Mann schloss sich keiner Gruppe an, er hatte sich für den ersten Tag mit Freunden und Bekannten aus Dortmund zum Skifahren verabredet (die Gletscherwelt ist doch klein…). Alles Nötige war besprochen, die Aufregung legte sich langsam, es wurde gequatscht, Karten gespielt, die Jugendlichen holten unseren Sohn zum „Activity“ Spielen zu sich. Schnell war der erste Abend vorbei.

Was soll ich sagen, am nächsten Morgen strahlte mir die Sonne entgegen, als ich vor dem Frühstück mit Oskar meine erste Runde um die Dresdner Hütte ging. Es war so friedlich, still, strahlend weiß. Wow! Wunderschön! Ich freute mich insgeheim auf die erste Runde auf Skiern mit meinem Mann und unserem Sohn, bevor der Skiunterricht begann. Konnte das sein?

Was soll ich noch sagen – meine Freude blieb!

Das lag zum einen am tollen Skiunterricht unser jungen Skilehrerinnen und Skilehrer. Unser Sohn war total zufrieden, weil er trotz aller seiner Bedenken keinen langweiligen Skiunterricht bekam, sondern die ganze Gruppe mit Miriam Spaß auf den Pisten kreuz und quer durchs Skigebiet, im Funpark oder bei der Vorbereitung auf das Rennen am Samstag hatte. Und für mich waren die drei Vormittage super wertvoll, weil Tim in seiner ruhigen Art so individuell auf uns eingegangen ist, prima Übungen mit uns gemacht hat und jeder seine persönlichen Tipps bekommen hat, dass ich richtig Spaß hatte. Zum anderen lag es aber auch an der Gruppe. Wir hatten viel Spaß miteinander und aufmunternde Worte füreinander. Auch, wenn Tim uns aus unserer „Komfortzone“ herausgeholt hat.

Und dann war da der Faktor Wetter. Es war einfach nur traumhaft! Wir hatten tagsüber Sonnenschein, aber nachts wurde es nicht zu warm. Super!

Nachmittags wanderte ich mit Oskar ins Tal, oder den Winterwanderweg zum „Eisgrat“ hinauf, oder ich saß mit meinem Mann in der Sonne, warf Schnee für Oskar, quatschte hier und da oder auch nicht, oder gesellte mich zu anderen Teilnehmerinnen. Und manchmal fuhr ich sogar noch mal Ski mit meinem Mann, mit meinen beiden (Mama, du fährst richtig gut!), oder gemeinsam mit anderen Teilnehmern.

Nachmittags kamen die Tourengänger, Tiefschneefahrer, Carver wieder. Die Jungs bauten sich Sprungschanzen an der Hütte und sprangen, was die Skier hergaben. Wir saßen noch auf ein Getränk in der Sonne, erzählte vom Tag, das Skigebiet wurde leerer und leerer, bis keine Gondel mehr fuhr. Aber wir waren noch da und konnten genießen. Jede und jeder auf der Hütte fand Beschäftigung, Ablenkung oder Ruhe. Und abends fieberten wir mit unserem Tischnachbarn Martin den Karten entgegen!

Unser gemeinsames Fazit – es war eine sehr, sehr schöne Woche auf dem Stubaier Gletscher. Und sicherlich nicht unsere letzte in dieser Runde… Danke!

Nicole

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