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Tourenbericht GR221 Mallorca, die Trockenmauerroute

20.10.2023

~ Ein Einblick in die Wanderung durch die Teilnehmer ~

Tag 1: Dortmund -> Finca Galatzo ~ Bianca

Am Samstag, den 23. September 2023 trafen sich neun muntere und lustige Wanderer unserer Abteilung zu einem siebentägigen Wanderurlaub auf Palma de Mallorca. Organisiert hatte diese Trockenmauer-Wanderung, den GR221, Ilona Maske, die vom ersten bis zum letzten Tag hervorragend auf unsere konkreten Wünsche eingegangen ist. Angekommen auf Palma de Mallorca fuhren wir mit dem Bus nach Es Capdella. Von dort sind wir circa 3-4 km zur Finca Galatzo gewandert und wurden dann vom netten Hüttenwirt herzlich begrüßt. Nach einer üppigen Abendbrotmahlzeit legten wir uns müde schlafen.

Tag 2: Finca Galatzo -> Estellencs, Busfahrt nach Esporles ~ Imke

Rucksackpacken, Wasser auffüllen, Bett machen, Frühstücken, Zähneputzen – Morgenroutine eben! So richtig frisch sehen wir noch nicht aus, als wir nach unserer ersten Nacht auf Mallorca zur zweiten Etappe starten, aber wir sind guter Dinge. Die Sonne strahlt septembermild vom Himmel und nach den ersten Kilometern liegt es wohl nicht an ihr, sondern an der Steigung, dass wir schon etwas ins Schwitzen kommen. Am Wegesrand sehen wir alte Köhlerstellen und Kalköfen. Die Wege sind gesäumt von Trockensteinmauern, die wir, wie wir überrascht feststellen, auch manchmal überqueren. Wir entdecken schattige Rastplätze unter Steineichen, Pinien und Olivenbäumen. Die Früchte der Erdbeerbäume sind noch nicht ganz reif. Unsere Blicke schweifen über die Berghänge zum Meer, das auf dem schattigen Abstieg nach Estellencs erneut in Sicht kommt. Das mediterrane Flair erfüllt uns mit Heiterkeit und Wärme. Auf einer Terrasse mit Ausblick lassen wir es uns bis der Bus fährt, gutgehen. Spätesten beim Tapasessen in Esporles genießen alle bei einem Glas Wein den lauen Spätsommerabend und die Entspannung am Ende eines moderaten Wandertages.

Tag 3:  Esporles -> Deia ~ Max

Nach einer erholsameren Nacht, als die erste (Dank Oropax), startete der Tag mit einem Frühstück beim Bäcker. Die leckeren Teilchen und der Kaffee gaben uns Kraft für die anstehende Wanderung nach Deia über Valldemossa. Der Weg führte uns zunächst immer bergauf und bescherte uns immer wieder tolle Aussichten. Wir kamen, wie es charakteristisch für den Gr221, ist an Trockenmauern entlang und auch das „überklettern“ einer solchen Mauer war nötig, gut, dass es Trittstufen gab.

Nach einem etwas steileren Abschnitt bergab kamen wir pünktlich zur Mittagspause in Valldemoss an.

Dort teilte sich die Gruppe auf. Der eine Teil fuhr mit dem Bus nach Deia, der zweite Teil wanderte nach einer kürzeren Pause im zügigen Tempo weiter. Wie zu beginn des Tages führte hier der Weg erstmal eine ganze Weile bergauf, segnete uns auf dem Gipfel aber wieder mit unglaublichen Aussichten. Der Abstieg nach Deia zog sich hin und führte uns am Ende durch einen kleinen „Dschungel“. Am Ende waren wir alle erschöpft von dem langen Tag und waren froh, endlich im Refugio angekommen zu sein.

Tag 4: Deia -> Refugio de Muleta ~ Angelika

Unsere heutige Etappe führt uns 410 hm, mehr auf als ab, zu dem etwa 10 km entfernten Refugio Muleta. Der Weg bescherte uns immer wieder tolle Blicke aufs Meer und nach gut der Hälfte des Weges pausierten wir an der Finca Son Mico, die neben tollem Panorama hausgemachten Kuchen und andere landestypische Kleinigkeiten anbietet – lecker!

Gestärkt geht es weiter und schon am frühen Nachmittag erreichen wir das Refugio Muleta am Leuchtturm Cap Gros direkt über dem Meer.

Hier trennten wir uns von unserem Wanderoutfit und machten uns badetauglich.  Ca. 2 km spazierten wir abwärts, immer wieder mit traumhaften Blicken in die Bucht von Port de Söller. Das erfrischende Bad im Meer war ein echtes Highlight. Was kann es Schöneres geben als Berge & Meer, dazu Sangria und ein romantischer Sonnenuntergang über dem Meer?

Tag 5: Refugi de Muleta –> Sóller und Stausee Cúber –> Refugi de Tossalds Verds ~ Sebastian

Die Königsetappe:

Frisch und ausgeruht machte sich die Gruppe nach dem Frühstück auf zur nächsten, zweigeteilten Etappe.

Die malerische Bucht von Port de Sóller und die majestätischen Gipfelketten vom Puig de Major und Puig de l’Ofre im Blick, ging es im gemächlichen Auf und Ab durch Zitronen- und Orangenhaine zur schönsten Ortschaft der Insel (Erzherzog Ludwig Salvator). Das ein oder andere Postkartenmotiv soll dabei eingefangen worden sein. In Sóller angekommen wurde der Ort in Kleingruppen erkundet und kulinarisch die Qualität von Eis, Tappas und Spritz getestet. Das einstimmige Urteil fiel dabei positiv aus und spricht für einen mehrtägigen Besuch.

Um Kräfte zu schonen und den schwierigen Aufstieg zum Refugi de Tossalds Verds nehmen zu können, wurden die 700 hm zwischen Sóller und dem Stausee Cúber mit dem Bus überbrückt.

Der anstrengende und steile Anstieg auf den Pass Coma des Ases wurde mit einer traumhaften Aussicht auf die zwei Talsperren belohnt und führte die Gruppe weiter in die Almadrà Schlucht bis zum Pas Llils. Die mit Ketten gesicherte Schlüsselstelle der Tour wurde von allen Teilnehmern mit Bravour gemeistert. Teils ausgesetzt, ging es im leichten Auf und Ab weiter bis das Refugi de Tossalds Verds in Sichtweite kam. Gefühlte Stunden später erreichte die Gruppe das Refugi und war überwältigt von der abgeschiedenen Lage und freute sich auf ein gutes Abendessen und eine Partie 6 nimmt.

Tag 6: Tossals Verds -> Lluc ~ Sabine

Bestens gestärkt von einem üppigen vorabendlichen Pasta-Gericht im Refugi de Tossals Verds, das traumhaft mitten in den Bergen liegt, ging es frühmorgens auf die Etappe zum Refugi de Son Amer (Lluc). Zunächst ging das erste Drittel der Wanderung hinauf durch einen schattigen Wald, erst durch Aleppokiefern, später durch einen Steineichenwald. Belohnt wurde der lange Aufstieg auf den mit 1.205 m höchsten Passübergang Mallorcas, den Coll des Prat, mit atemberaubenden Aus- und Fernsichten. Die im Wanderführer als Königsetappe des GR 221 beschriebene Wanderung führte uns nach einer längeren Pause, um die Ausblicke zu genießen, weiter vorbei an Trockensteinmauern und sog. Schneegruben (Cases de Neu). Immer wieder haben uns unterwegs eindrucksvolle Perspektiven auf den Puig d’en Galileu begleitet. Natürlich haben wir uns es nicht nehmen lassen, diesen 1.161m hohen Panoramagipfel in einem ca. 15 minütigem Abstecher zu besteigen und auch hier wieder traumhafte Ausblicke auf uns wirken zu lassen. Auf einem restaurierten Reitweg, auf dem Schneesammler bis Anfang des 20. Jahrhunderts unterwegs waren, ging es hinab bis zum Ziel in Lluc. Nach einer kleinen Pause wurde noch das Kloster Lluc mit dazugehöriger Kreuz-Basilika besichtigt. Nach einem kleinen Anstieg erreichten wir spätnachmittags das auf einem Hügel gelegene Refugi de Son Amer, der derzeit größten Hütte am GR 221. Hier haben wir bei einem reichhaltigen Hüttenessen und obligatorischem Kartenspiel einen weiteren traumhaft schönen Wandertag ausklingen lassen.

Tag 7 Lluc -> Pollenca ~ Kolette

Nach ca 16km schweißtreibender Wanderung sind wir im Refugio Roma in Pollenca  angekommen, Es gab viele authentischen Häuser, stimmungsvolle Plätze und eine entspannten Atmosphäre. In einem wunderschönen Restaurant haben wir die gemeinsamen tollen Eindrücken der vergangenen Etappen geteilt und den letzten Wandertag gemütlich ausklingen lassen.
Fazit: Ein wirklich tolles Erlebnis auf einer wunderschönen Insel solch eine Tour zu laufen!

Tag 8: Pollenca -> Dortmund ~ Barbara

Heute sind wir bei wieder einmal strahlendem Sonnenschein von der Unterkunft Ponte Roma in Pollenca bis zur Busstation gelaufen und haben die Fahrt nach Palma mit dem Bus angetreten. In Palma hatten wir dann ca. 5 Stunden für diverse Unternehmungen (Bummeln, Strand, Essen bei 32 Grad). Die Rucksäcke wurden teilweise im Schließfach gelagert. Gegen 17 Uhr ging es dann mit dem Shuttle zum Flughafen. Stunden vergingen und gegen ca. 1:15 Uhr waren wir dann endlich in Dortmund. War ein langer Tag.

War eine schöne, bereichernde und individuelle Wanderung auf dem GR221. Vielen Dank noch mal an Ilona und auch Max.