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Sektionstour „Sellrainer Hüttenrunde“

26.09.2018

„Brutal“ – so eine spontane Meinungsäußerung einer Teilnehmerin der Tour. Tatsächlich war die „Sellrainer Hüttenrunde“ konditionell und technisch noch herausfordernder, als ich sie nach den Touren-Beschreibungen und dem Vorab-Scouting einiger Etappen im August erwartet hatte. Aber auch wunderschön! Und da die 10 Teilnehmer unserer Sektion alle sehr nett und größtenteils erfahren waren, wurde es gemeinsam eine tolle Tour!

Am Samstag, 15.9. ging es sehr früh am Morgen/in der Nacht in Fahrgemeinschaften von Dortmund aus los (bzw. bei zweien etwas später im Zug in der Schweiz), damit wir noch am Nachmittag von Sellrain über das Bergheim Fotsch zur Potsdamer Hütte aufsteigen konnten. Die restlichen Höhenmeter im Nebel, aber der Wetterbericht an sich für die Woche ließ hoffen… Die Hütte ist total gemütlich und die Hüttenwirte sind supernett – und so wurde es ein müder, aber schöner erster Abend.
Der nächste Tag forderte uns gleich mit einer langen Etappe von 1400Hm im Aufstieg und 8-9 Stunden Gehzeit heraus und es ging über Lüsens (mit Pause im Alpengasthof) zum Westfalenhaus.

Auf der nächsten Etappe zur Pforzheimer Hütte erklommen einige mit der „Schöntalspitze“ den ersten 3000er bis dann die erste technische „Schlüsselstelle“ der Tour anstand: Abstieg am Stahl-/Fixseil in der steilen Geröllscharte.
Aber bis auf ein paar kleinere Steinschlag-Blessuren an den Schienbeinen sind wir alle gut runter gekommen. Mit drei „Unentwegten“ bin ich dann nachmittags noch hoch zur „Haidenspitze“. Leider ohne die versprochene Aussicht (und den erhofften Handy-Empfang), dafür mit plötzlichem heftigen Hagelschauer. Aber auch mit viel Spaß und guten Gesprächen…

Am nächsten Tag ging es weiter zur Schweinfurter Hütte – für einige direkt, für einige mit mir über den „Gleirscher Roßkogel“. Den Nachmittag/Abend auf der Schweinfurter Hütte haben wir erst die Sonne genossen und dann den Starkregen abgewartet – und uns für die Herausforderung des nächsten Tages erholt.

Über den „Wilhelm-Oltrogge-Weg“ (einen „alpinen Höhensteig der Extraklasse“) ging es zur Bielefelder Hütte: Nach fast 1000 Höhenmeter Aufstieg am Stück erreichten wir die „Hochreichscharte“ bzw. den „Hochreichkopf“ (der nächste 3000er für einige im Tourenbuch). Von dort ging es einige Stunden am Fels über größtenteils Seilversicherte ausgesetzte Steige. Eine ganz schöne Challenge für einige, aber auch mit viel Spaß und wunderschönen Ausblicken ins Oetztal und die umliegenden Berge. Nach etwas über acht Stunden erreichten wir müde und zufrieden die Bielefelder Hütte, wo die anderen, die diese Passage ausgesetzt hatten und übers Tal zur Hütte sind, mit zwei Flaschen „Zirbe“ auf uns warteten…

Die nächste Etappe über die „Mittertaler Scharte“ war kürzer, aber technisch auch nochmal ganz schön anspruchsvoll. Nach dem Fotoshooting beim „Wetterkreuzkogel“ erreichten wir nach ein bis zwei Stunden ziemlicher Kletterei und einer kurzen, weglosen Passage einen schönen Bergsee, wo wir im strahlenden Sonnenschein erst einmal lange Pause gemacht haben. Danach ging es runter zu „unserer“ Dortmunder Hütte.

Bei der letzten Etappe über den Sellrainer Höhenweg nach Sellrain (zu unseren Autos) warteten nochmal fast 25km Wanderstrecke mit 1000Hm auf uns. Nach drei Stunden erreichten wir eine schöne Alm und machten uns im wieder mal strahlenden Sonnenschein dann weiter auf Richtung Sellrain. Einige stiegen direkt ab nach Gries und die „Verbliebenen“ genossen nochmal nach weiterem kurzen, knackigen Anstieg die tolle Aussicht vom „Rifflkreuz“ auf Innsbruck – bevor sie dann auch mal „Trailrunning“ ausprobieren wollten und ich nach dem Fotografieren kaum hinterher kam beim Weg runter ins Tal…

Mit den Autos fuhren wir zurück zur Dortmunder Hütte, wo wir dann den Abschlussabend mit Foto-Rückblick und Abschluss-Zirben feierten.
Ich habe mich noch ein Stündchen mit Monika und Johannes von der Dortmunder Hütte zusammengesetzt, um beide endlich mal persönlich näher kennenzulernen und (im Rahmen der Vorstands-Rolle) ein paar Dinge zur Hütte zu besprechen.
Am Samstagmorgen ging es dann nach dem Frühstück zurück „nach Hause“.

„Brutal“ schöne Woche! 😉 Die Erleichterung und vor allem der Stolz über die Tour mündete dann allerdings nach den sieben Tagen in die Aussage: „Nur noch Dankbarkeit und Halleluja!“ Dem ist nichts hinzuzufügen…

Jens (Tourenführer/Trainer-C Bergwandern)