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Skitourenwoche Schmirntal 2022

14.09.2022

Reisebericht Skitourenwoche Schmirntal, vom 28.2. bis 6.3. 2022 (5 Skitourentage ohne Anreise)

Teilnehmer: Bernd Rescheleit, Christopher Obst, Martina Gutwald, Steffen Schrank, Eva Busse, Mareile Martin-Bullmann, Werner Lechner

 1.März, Vennspitze

Anfahrt in das benachbarte, kleine Valser Tal. Aufstieg vom Weiler Padaun, bei ca. 1550 m NN auf die 2390 m hohe Vennspitze.  Leichte, sehr beliebte Skitour mit 807 Höhenmeter. Sonniges Wetter, kein Wind, somit lange erholsame Pause am Gipfel mit  schönem  Ausblick auf den Brennerpass und Südtirol. Wegen der hohen Beliebtheit dieses Skitourenberges waren die Hänge sehr verspurt; die Abfahrt glich daher eher einer Abfahrt auf einer Skipiste.

2. März, Silleskogel

Ebenfalls Anfahrt in das benachbarte kleine Valser Tal.  Der Startpunkt war dort auf dem halben Weg zum Weiler Padaun.  Von 1480 m NN ging es auf den 2418 m hohen Silleskogel (940 Höhenmeter). Der Weg verlief zunächst auf Waldwegen, dann weiter über hintereinander liegende Almen. Die Hangneigung lag in der Regel unter 30°, so dass diese, wie auch die Tour zur Vennspitze bei schlechteren Verhältnissen gemacht werden kann.

Unterwegs gruben wir ein Schneeprofil mit Hilfe eines Schneeblocks. Es zeigten sich zahlreiche Schneeschichten mit unterschiedlicher Mächtigkeit und Härte. Die Ergebnisse entsprachen den Angaben des aktuellen Lawinenlageberichts. Bei der Abfahrt konnten wir den ersten „Powder“ genießen.

3. März, Westl. Schöberspitze

Heute ging es direkt von unserer Unterkunft in Schmirn-Toldern los.  Zunächst in das vom Schmirntal abzweigende Wildlahner Tal. Ständig mit einem herrlichen Blick auf den Olperer, dem höchsten Berg der Zillertaler Alpen (3476 m ü. NN). Ausgehend von ca. 1460 m ü. NN waren 1150 Höhenmeter zu bewältigen.  Die Schöberspitze ist 2604 m hoch. Am Ende des Wildlahner Tals führte die Route über steiles Gelände mit dicht bewaldeten Hängen in die Alm Region. Bei stark  coupiertem Gelände boten sich bis zum Gipfelanstieg gute und sichere Möglichkeiten für die Routenführung an. Der abschließende Gipfelanstieg war wiederum sehr steil.

Bei der Abfahrt konnten wir in weiten Rinnen lange Zeit das Tiefschneefahren genießen, bis wir wieder in die steile Waldregion zu Beginn der Tour kamen. Hier ging es dann nur noch über schmale und sehr steile Sommerwege durch den dichten Wald weiter. Unser Improvisationstalent war gefordert. Querungen von Bächen über angeschmolzene Schneebrücken steigerten noch das Abenteuergefühl. Schließlich erreichten alle wieder sicher den Ausgangspunkt.

4. März, Jenewein Rinne mit Gammerspitze

Der Ausgangspunkt lag ca. 2 km talabwärts vom Dorf Schmirn (bei 1380 m NN). Nach einer relativ steilen Waldpassage erreichten wir den Einstieg in die Jenewein Rinne.  Die ist ca. 4 km lang und insgesamt steil bis sehr steil. Einige Passagen sind sogar extrem steil.  Die Flanken der Rinne sind ebenfalls extrem steil. Die Tour sollte man daher nur bei Lawinenstufe 1 oder 2 durchführen; genauso wie wir sie an jenen Tagen angetroffen haben. Am Tourentag pfiff ein kräftiger kalter Wind, so dass kaum Pausen möglich waren. Unabhängig davon war es auf Grund der Topographie auch schwierig möglich, geeignete Punkte für eine Rast zu finden. Nach ca. 1100 Höhenmeter erreichten wir das Joch der Jenewein Rinne, von der der Anstieg zur daneben liegende Gammerspitze erfolgte.

Die Abfahrt war durch schweren Schnee geprägt und deshalb kein Genuss.  Das steile Gelände verlangte zudem besonders vorsichtiges Fahren.

5. März, Kleegrubenscharte

Vom letzten Ort des Tales, Kasern, verlief die Route zunächst über ca. 5 km im flachen Talgrund in Richtung Süd-Osten. Dort, am Ende des Tales, ging es einen ca. 400 m langen, sehr steilen Hang hoch in die Kleegrubenscharte. Der Hang war ein Eldorado für die Spitzkehrentechnik. Diesem sehr steilen Anstieg schloss sich die Kleegrubenscharte an. Diese ist insgesamt nur mäßig steil, ihre Flanken sind jedoch extrem steil, so dass auch diese Tour nur bei sehr guten Verhältnissen gemacht werden kann.  Bei der Tour wurden ca. 900 Höhenmeter zurückgelegt.  Da die eigentliche Scharte erst bei 2100 m beginnt, und sie ausserdem nach Norden ausgerichtet ist, trifft man dort in der Regel lockeren bis pulvrigen Schnee an. So war es auch dieses Mal, trotz starkem Sonnenschein konnten wir eine herrliche Abfahrt im Schneepowder genießen.

Bei bester Stimmung erlebten wir 5 sehr schöne Tourentage mit sonnigem Wetter und günstiger Lawinensituation. Wir danken Bernd für die exzellente Führung und die gute Organisation.